aus der Forschung - Legasthenietherapiepraxis Dipl.-Päd. Arndt Denecke

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aus der Forschung
Auf dieser Seite will ich versuchen von Zeit zu Zeit interessante Aspekte aus der Forschung zu präsentieren.
Wir Therapeuten befürchten, dass legasthene Kinder, also Kinder mit Lese-Rechtschreib-Störung (LRS), in Zukunft nicht mehr in ausreichendem Maße behandelt werden. Studien belegen immer wieder die Notwendigkeit einer umfassenden Therapie von Kindern mit LRS, damit diese dauerhaft seelisch gesund und sozial integriert werden.
Günther Esser, 2003

Günther Esser schreibt 2003, dass Kinder mit unbehandelter Lese-Rechtschreib-Störung deutlich schlechtere Zukunftschancen haben.
Zuvor hatte er bereits die in der Tabelle rechts dargestellten Auffälligkeiten feststellen können.

(vgl. Esser, Günter u.a.: Was wird aus Achtjährigen mit einer Lese- und Rechtschreibstörung. Ergebnisse im Alter von 25 Jahre, in: Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 31. Jg., Heft 4, 2002)


Schulerfolg:
Hier schnitten die Kinder mit LRS deutlich schlechter ab
ohne Berufsabschluss:
23,3% der LRS-Kinder
15,0% der Kontrollgruppe
Arbeitslosigkeit:
25,8% der LRS-Kinder
3,9% der Kontrollgruppe
Psychische Auffälligkeiten, wie dissoziale Symptome (Körperverletzung, Stehlen) oder Suchtproblematik:
LRS-Kinder übertreffen die Kontrollgruppe bedeutsam
Daniela Unterberg, 2004

Daniela Unterberg überprüfte 2004 in einer Studie der Universität Göttingen unter Leitung von Herrn Prof. Hasselhorn die kurz- und langfristige Wirksamkeit des Legasthenie-Behandlungskonzeptes nach Reuter-Liehr.

Die Studie von Unterberg schließt mit folgendem Gesamtergebnis: "Als Implikation für die Kostenträger sollte dies bedeuten, dass es Kindern, die von LRS betroffen sind, weiterhin ermöglicht werden sollte, eine Therapie finanziert zu bekommen. Dabei sollte durch eine Finanzierung gewährleistet sein, dass die Anzahl der Therapiestunden ausreicht, um wenigstens den Phonemstufen- und Regelbereich als wichtigste Bereiche der deutschen Orthographie bearbeiten zu können. Denn von dem in der Therapie vermittelten Wissen kann langfristig profitiert werden und der Erwerb neuen Rechtschreibwissens nach Beendigung der Therapie erscheint begrenzt."

(Unterberg, Daniela J, : Die Entwicklung von Kindern mit LRS nach Therapie durch ein sprachsystematischesFörderkonzept, 2004, S. 88, Veröffentlichung erfolgt)
Schulerfolg:
Von den behandelten Kindern erreichten
  • 30,4% einen gymnasialen Abschluss
  • 39,1% einen Realschulabschluss
  • 28,3% einen Hauptschulabschluss
Eine häufige Verschiebung nach unserem Konzept therapierter Kinder der Follow-Up-Stichprobe hin zu höheren Schulabschlüssen nach Beendigung der Therapie zeigt, im Gegensatz zu Essers Ergebnissen, einen positiven Schulverlauf. Von 46 Personen macht 1 Sonderschüler einen Hauptschulabschluss, 10 Hauptschüler erreichen einen Realschulabschluss und 2 Realschüler können das Gymnasium abschließen. Nur 1 Realschüler wechselt zur Hauptschule.
ohne Berufsabschluss:
Mit nur einer arbeitslosen Person ohne Schulabschluss und ohne abgeschlossener Berufsausbildung weist diese Studie ebenfalls eine positivere Bilanz auf, als die von Esser.
Arbeitslosigkeit:
Aufgrund unserer Erfahrungen sind für einen erfolgreichen Therapieabschluss im Regelfall mindestens 80 Behandlungsstunden notwendig. Von schulischer Förderung können legasthene Kindern in der Regel nicht oder nur sehr unzureichend profitieren. Auch dies belegt, neben vielen anderen Studien, die Studie von Unterberg.
Ein vorzeitiger Abbruch der Therapie gefährdet die dauerhafte Lese- und Rechtschreibfähigkeit und damit die Integration in unsere Gesellschaft, deren grundlegende Kulturtechnik das Lesen und Schreiben ist.
Wie oben in der Studie von Esser ausgeführt, hat mangelnde Lese- und Rechtschreibfähigkeit nicht nur negative Auswirkungen auf die psychische und berufliche Entwicklung der Betroffenen, sondern verursacht auch hohe gesellschaftliche Folgekosten, die die Kosten einer Legastheniebehandlung um ein Vielfaches überschreiten..
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Dipl.-Päd. Arndt Denecke - Dyslexietherapeut nach BVL
Fon: 0172 - 5678 193

 
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